|
9519
1823
9
5
Stürmisch,großer Staub. Im Burgtheater „Unschuldiger muss leiden“, „Mädchen und Frau“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Margaretha von Catanea“, im Theater an der Wien „Preciosa“. Frühstück im Salettl, dann ich zum Grafen. Beantwortete Kupelwiesers groben Brief, ordnete manches im Quartier, besuchte die Schwitzer Therese, hörte leider Klagen über Toni, welche ich gar nicht kommen ließ. Mit uns speiste Ritter, dann erzählte ich Therese die Infamien des Grafen, dass er sogar meinen Schreibschrank verkaufen will, dass wir zusammen nichts reden. Dem Reimann sagte ich, dass er mir meinen Kasten zu schmal machte. Seitz, welcher heute bei ihnen ist, schrieb der Graf einen drohenden Brief; ich bin gar sehr verstimmt. Nach Mittag kam Neumann, später Morawa, brachte für Therese die Gewähr; zahlte 25 fl., und gab ihr 2 Tüchl und 2 Gilets, 15 fl., dann Kupelwieser, welcher zu Kreuze kroch und wegen seinem Brief um Verzeihung bat. Blieben bis 8 h auf der Galerie und sahen das Artillerie-Manöver. Um ½ 9 h gingen auch Neumann und Kridl.
Band 10 (X.), Seite 99r
05.09.1823
|