Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [947]

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Früh erhielt ich einen Zettel von Paur, worin er mich wegen Rechnungsabschluss um 8 h zu sich rufte. Bis dahin arbeitete ich zu Hause, ging dann in die Stadt. Für den Gönner schrieb ich eine Austeilung. Der Abschluss geschah und war richtig. Der Gönner empfing mich kalt, dann war er aber freundlicher. Bei Brandl machte ich einen Besuch, später sprach ich mit Klimbke und sagte ihm, er möchte nur so hingeworfen wegen Kost und Quartier mit der Aubauer (?) reden. Bei Tische erzählte mir Therese, dass sie bei der Szilinska war und dass sie ihr alles Gute versprochen hat; nur leere Worte. Mein Bruder brachte mir die Nachricht, dass um 5 h der Haber gemessen wird. Um 5 h war ich zu Hause, der Haber ward abgemessen, es waren 462 Metzen, und nach Abschluss zeigte sich im Ganzen ein Überschuss von 117 5/16 Metzen, der redendste Beweis von meiner ordentlichen Rechnungsführung. Bis 6 h arbeitete ich im Hause, dann ging ich ins Kärntnertor-Theater. Man gab die „Beiden Klingsberg“; es war sehr leer. Kutschersfeld und Baranay waren da; Kutschersfeld und ich soupierten während dem Stück etwas im Bierhaus. Nach dem Stück gingen wir gleich nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 72r
11.03.1800
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