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Im Garten. Im Kärntnertor-Theater „Altes Schloss“, „Margaretha von Catanea“, neu studiert; anstatt Taglioni Samengo, statt Reisperger Gioja; im Theater an der Wien „Preciosa“. Nach dem Frühstück in die Stadt, die Maler arbeiten im Schlafzimmer. Die Reimann speiste mit uns in der Hütte. Über der Brühl türmten sich Gewitterwolken auf, welche sich rechts und links an den Gebirgen ausdehnten und alles, soweit das Auge reichte, umzogen. Es war ein großes Schauspiel der mächtigen Natur. Um ½ 4 h fing es zu regnen an, ein Sturm erhob sich und es wurde kühl. Der Donner rollte heftig, Blize zuckten nach allen Seiten. Reimann, Therese und Pepi flüchteten ins Zimmer; ich blieb in der Hütte, bewunderte Gottes Allmacht, las und schrieb. Der Regen hielt an bis nach 5 h, es heiterte sich zwar aus, blieb aber kühl. Später kam Morawa und Seyffert. Ersterer brachte mir die Gewähr von Bossis Grund und Haus, gekauft um 6400 fl. CM und jene für Therese für Ortners Grund. Heute wurde viel Schutt geführt. In der Nacht bekam Therese Schmerzen vom Kreuz. Wir schliefen beide nicht; ich frottierte sie und bestimmte, dass sie früh gleich zum Fechner fahre; wie unangenehm !
Band 10 (X.), Seite 93r
15.07.1823
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