Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [946]

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Früh schickte ich meine Rechnungen vom Hornung und die Beantwortung der Mängel dem Paur. Meiner Mutter schrieb ich, auch der Csekonics und schickte ihr vom Schwager Wünsche und ein artiges Petschierstöckl. Der Feldwebel vom Theater besuchte mich, und ich schenkte ihm Slivovitza. Um 11 h ging ich in die Stadt; mein französisches Kleid schickte ich der Barany zum Verkauf. Beim Portier erhielt ich einen Brief von Kárner nebst einem ehrenvollen Attestat, welches ich gleich dem Joël zeigte, welcher aber erklärte, der Sache sich nicht mehr annehmen zu wollen. Dann ging ich zum Fürsten, gab ihm das Attestat vom Kárner, er las es, war aber so grob und sagte, dies und Klimbkes Zeugnis hieße gar nichts und wäre nicht legal; o, diese Unmenschen ! Von da ging ich zum Klimbke, zum Speisen. Wir aßen allein; die Alte lag im Bette. Ich erklärte Theresen alle die schlechten Streiche. Weil sie mich gleich [nach ?] Tische, um Haber abmessen zu lassen, ins Rote Haus bestellten, so trug ich Theresen an, dem Kárner in meinem Namen zu antworten und ihm die Lage der Sache zu schildern, dem man auch infam vorgelogen hat. Um 3 h war ich schon zu Hause. Paur und ich schlossen die Futter- und Geldrechnung ab; in ersterer zeigte sich ein Überschuss, der sich aber erst bei der Übergabe der Fourage bestimmt zeigen wird. Um 6 h ging ich zu Lampl, soupierte da; um 9 h nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 72r
10.03.1800
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