Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [9458]

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1823
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Ein schöner Morgen. Im Kärntnertor-Theater „Alle fürchten sich“, „Rinaldo d‘ Asti“, im Theater an der Wien „Preciosa“, mit der Schröder; gefällt. Im Garten, wir frühstückten in der Laube bei der Grotte. Ich zierte das 2. Zelt mit Girlanden, ordnete die Beleuchtung. Therese samt Kopfschmerzen schnitt (?) auf. Um 1 h kam Sepherl mit dem Niklas, brachte Schlegel, Schinken, Wildpret, Kuchen, Kirschen, Obst und dgl. Wir fuhren mit ihr zu Reimann, ich ganz im Negligé. Mittags bei ihm, 24 Personen, Pollack fehlte; waren bei Tisch froh. Dann Grundsteinlegung des Hauses des Freundes Reimann, am Schaumburger Hof Nr. 69; Baumeister Karl Ehmann, Polier Karl Drexler. Die weitläufigen Gewölbe waren erleuchtet und mit Transparenten, festlichen Inschriften geziert. Auf einem Gerüst legte ich den Grundstein. Im Lusthaus unterschrieben alle Anwesenden die Urkunde. Freund Kreutzer spielte das Panmelodicon. Die Marie Fieglmüller überreichte mir und Betty Treitschke mit herzlich gesagten Versen Wünsche meiner Therese. Zu Tränen waren wir gerührt. Alles versammelte sich nachher im Garten. Dem Polier Drexler gab ich zum Andenken eine silberne Dose, 25 fl. Vom Wilde spielten 3 Musiker bis gegen 11 h recht brav. Zu spät kamen Raimund und Gläser. Das Ganze war ein frohes Fest, das Notwendigste arrangierten wir noch; um 12 h ins Bett.
Band 10 (X.), Seite 92r
06.07.1823
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