Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [944]

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Kalt. Früh nach 6 h brachte mir der Sattelknecht einen offenen Zettel – wie beleidigend ! – von Paur, dass ich um 8 h zu ihm kommen und bei ihm auf des Fürsten Befehl die Rechnung abschließen; wie lange wollen sie mich noch quälen ! Ich ordnete meine Sachen und ging. Barany schickte ich durch den Bruder 20 fl.. Im Tor begegnete ich dem Paur; ich sagte ihm die Beleidigung mir einen offenen Zettel zu schicken. Er ging mit mir zurück und zum Hauter. Kurz nachher ließen sie mich zum Hauter rufen und konfrontierten mich mit den Schurken Pfau und Strohschneider; ich sagte ihm nur, dass ich diesen Schurkenstreich verweisen werde. Hauter war sehr grob zu mir, ich erwiderte alles. Bis 12 h arbeitete ich in meinen Rechnungen, schloss mit Brandmayer sein Konto; ging dann zu Klimbke, wo eben Probe zu „Fiesko“ war. Klimbke war bei mir, als ich vor einigen Wochen dem Pfau für einen Schober Stroh 3 fl. zahlte; dies verlangte ich von ihm schriftlich, sehr gern gab er‘s. Bei Tische ging es mürrisch zu; nach Tisch kam ich im Kaffeehaus mit Fuchs zusammen; er riet mir, den Schurken Pfau zu klagen, welches ich auch tun will. In der Absicht ging ich zu Burgerth und bat um den Protokollauszug zu Pfaus Aussage, welches er mir ohne des Fürsten Einwilligung versagte. Er soll es dem Fürsten melden. Von Klimbkes Attestat ließ ich ihm eine Abschrift zurück, um selbes dem Fürsten zu zeigen. Für Csekonics ließ ich ein Petschierstöckl machen. Abends war ich bei Lampl und im Kärntnertor-Theater „Soliman“. Therese schickte mir ein Billett und ein Laibchen Milchbrot; unendlich freute mich dies.
Band 02 (II.), Seite 71v
08.03.1800
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