Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [940]

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Kalt, aber heiter. Früh ließ mir der Sattelknecht sagen, dass ich um 10 h zum Sekretär Burgerth kommen möchte, Hauter, Sattelknecht und Pfau müssen erscheinen; vermutlich die Übergabe meiner Rechnung. Auch heute ließ mir Therese nichts sagen; auch sie kränkt mich auf’s Äußerste. Das Schicksal bürdet mir mehr auf, als ich tragen kann; ein Schlag noch und ich unterliege und bin nicht mehr. Um 9 h ging ich zum Stessel, da erfuhr ich, dass wegen Haberverkauf und einer Passierung wegen Insurrektions-Schabracken Untersuchung sei. Um 10 h ging ich zu Burgerth, wo also alles untersucht und nichts gefunden wurde. Ich ärgerte mich außerordentlich, denn tief kränkte mich der schändliche Verdacht. Um 12 h ging ich weg, da begegnete mir Joël und forderte mich zu einem Geständnis auf, wozu ich gar nichts weiß, dies antwortete ich ihm trocken. Mittags war heute bei Klimbke die von mir verlorene Schill-Tafel; mit welchem Mute ich da saß, lässt sich leicht denken. Nach Mittag ging ich ins Rote Haus um meine Handbücher, weil ich nach Mittag wieder hier sein sollte. Sprach beim Theater mit Kutschersfeld, dann mit Stessel, endlich zu Burgerth. Er hatte vom Fürsten Beschäftigung und so unterblieb‘s heute. Im Hause wartete ich bis 5 h dem Husaren, er kam nicht. Paur sprach ich in Angelegenheiten, dann war ich bei Lampl. Ich hatte wieder eine schreckliche Nacht.
Band 02 (II.), Seite 71r
04.03.1800
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