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1823
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Trüb, kühl, nach Mittag kalter Wind. Im Burgtheater „Porträt der Mutter“, Urban von München als Rekau. Im Kärntnertor-Theater „Alle fürchten sich“, „Paris“, im Theater an der Wien „Ahasverus“. Früh fand die Saly in meinen wasserdichten Stiefeln meine Brieftasche. Wie sehr freute mich dies ! Obwohl ihre Nachlässigkeit die Ursache, schenkte ich ihr 1 fl., heute schrieb ich durch Kridl der Schwitzer und schickte ihr für Mai und Juni 233 fl. 20 x. Von 1. Juli bin ich für nichts mehr verbindlich. Sie wird mit der Mutter reden. Zum Grafen, großes Derangement, heute wird die Gräfin erwartet. Vom Juden Schenk kaufte ich 94 Ellen Leinwand um 100 fl.. Die Andres, Novotny, Kridl, Neumann, Wille speisten mit uns. Nach Mittag zu Reimann, in den Garten; Neefe holte sein Bravo ab und leistete uns Gesellschaft. Er wird den Hanswursten im Garten restaurieren. Nahm den Werner coram, der so filzig ist, der Moser für Kost und Quartier nichts zu geben, sagte später auch einige derbe Worte. Ins Theater an der Wien fand die Reimann, Wohlfarth, Kreutzer. Therese legte sich wegen Katarrh.
Band 10 (X.), Seite 85r
30.04.1823
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