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Trüb, Nebelreissen. Im Burgtheater „Üble Laune“, im Kärntnertor-Theater Einnahme des Rozier; zum 1. Male „Cordelia“, tragische Oper mit Chören in 1 Akt von Wolff, Musik von Kreutzer, dann „Arsena“. Im Theater an der Wien „Fee“. Gestern wurde wieder alles repetiert; Raimund war auch draußen. Marie brachte mir ein hübsches, rotes Käppchen, ein gefärbtes gab ich dem Neumann. Sie speiste bei uns, mit Neumann. Nach Mittag ins Kaffeehaus zum Baml, mit Kridl zur Donau; sie fällt, aber viel Eis. An der stinkenden Wien – darin ist beinahe kein Wasser, eine Pfütze – zum Karolinentor, ins Kärntnertor-Theater. Die Schröder spielte und sang vortrefflich, wurde mit Kreutzer stürmisch gerufen. Die Chöre sind ergreifend, das Ganze aber zu traurig. Ich sprach die Römer mit Marie, die Rathmayer. Im Theater gab mir Kupelwieser nach vielem Stürmen für Reimann eine 100 fl.-Banknote, welche ich gleich schickte. Therese war bei der Vio, welche eine Menge Schwätzereien begehen, die Jeanettl Hofmeisterin nennen. Besuchte die gute Moser nach langer Zeit. Abends war die Fux und Krieghammer bei ihr.
Band 10 (X.), Seite 76r
15.02.1823
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