Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [931]

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Um 6 h kam Kutschersfeld, ging aber gleich in die Stadt. Mit meinem Bruder habe ich viel Sorgen, der Bursche ist so nachlässig, unordentlich und vergessen, dass ich mich fürchte, ihn gut fortzubringen. Gegen 9 h kam Klimbke, als ich schon im Ausgehen war; er begleitete mich ins Haus und zum Gönner. Beim Gönner blieb ich lange, er zahlte mir die Fourage und sagte, seine Pferde kämen morgen aus dem Hause. In der Kanzlei erhielt ich von Mayer 2 und von Pfersmann 1 Redoute-Billetts, welche ich dem Fajt und dem Patsch gab. Klimbke besuchte ich, blieb bis 12 h, machten eine Promenade, ging dann zum Speisen. Therese fand ich allein; sie war bei der Traun, welche ihr gar nichts Tröstliches sagte. Alles stürmt auf mich ein, ich bin täglich düsterer. Bei Tisch gab’s mit der Mama Geschichten. Ich erklärte Theresen, dass ich in der schlechtesten Stimmung bin. Im Hause sprach ich mit Kampf, der mich bat seine Rechnungen nachzusehen. Nach Mittag fuhren wir zum Schiffmeister Seiler und ließen den Kontrakt unterschreiben. Abends war ich mit Klimbke im Kärntnertor-Theater „Hausdoktor“ und Pas de deux von Viganò und Frau. Nicht froh, aber wenigstens ruhiger war ich. Röschen (?) war wieder da, welche man begleitete und dann nach Hause ging.
Band 02 (II.), Seite 69r
23.02.1800
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