Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [9300]

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1823
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Trüb. Im Burgtheater „Flucht nach Kenilworth“, im Kärntnertor-Theater „Junger Onkel“, „Lodoiska“, im Theater an der Wien das Gestrige. Früh mit Fiala, Jordan und Jacquin an den Tabor, um das Modell der Kettenbrücke – nach jener von Liverpool – von Kudriaffsky zu sehen, dann in sein Bureau. 20.000 Zentner Eisen wären hierzu erforderlich; sie schwankt nicht, sieht leicht aus. Gegen Mittag stand Therese auf. Kárner, Kridl, Müller, Neumann aßen da. Nach Mittag erwartete ich den Grafen; er kam nicht, nach 7 h schrieb ich ihm. Jäger von Lützow kam, brachte Rosenöl, Bisam, Tabak. Helen kam vor dem Ball, um sich bei Therese zu produzieren; sah sehr gut aus. Therese legte sich um 5 h, Assen und Reimann sind krank. Als ich um 8 h zum Ball fuhr, kam eine Estaffette, dass er in Regelsbrunn übernachten musste und morgen mittags hier eintreffe. Den ganzen Abend wurde ich um Karten für unseren 2. Institutsball bestürmt. Der Ball war äußerst brillant und schön, 318 Personen, so amüsant, dass alles schrie, so schön wäre keiner gewesen. Die Kramer, Kupfer, Helen Gianolio versorgte ich mit Tänzern. Viele liebliche Mädchen zierten den Ball. Ich blieb bis ½ 5 h. In der Nacht Regen, Tauwetter, Glatteis.
Band 10 (X.), Seite 75r
29.01.1823
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