Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [9282]

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Trüb, 14 Grad. Um 6 h kam die Gustl, dann die Jeanettl; um 5 h war die Entbindung von einem Mädchen; Martini wurde um 4 h gerufen und musste den Kopf mit der Zange herausziehen. Ihr geschah nichts. Das Kind wurde gleich zur Schmalzlin (?) gebracht, wo es um 11 h getauft wurde. Gustl ist Patin, bekam den Namen Auguste Moser, welche heute sehr schlecht ist. Moser ist besser. Ich darf nicht ausgehen, noch zwickt es mich. Im Burgtheater „Jude“, im Kärntnertor-Theater „Libussa“, im Theater an der Wien das Gestrige. Ich schrieb dem Polborn und zahlte 690 fl. Therese besuchte die Betty, ist sehr schwach. Ich ging auch hinauf, fand Martini, konversierte mit ihm. Jungmann speiste mit uns. Nach Mittag kam der Pater Johann zur Moser, gerufen von der Kölbl. Sie musste par force beichten und wurde versehen. Dies machte auf sie einen widrigen Eindruck und stimmte sie sehr um. Fechner besorgt, die Lunge versage ihren Dienst. Wir konnten die ganze Nacht nicht schlafen, mich plagte noch ein gewaltiger Husten und Schnupfen, der mich augenblicklich überfiel. Mit Jungmann und Therese spielte ich im Bett.
Band 10 (X.), Seite 72v
11.01.1823
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