Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [921]

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Strenge Kälte. Früh kam Kutschersfeld, wir plauderten ein Weilchen, dann besuchte mich Artner, welcher mir eine Menge von Einsparungen, Entlassungen und Veränderungen erzählte, lauter Pläne des Carl Zichy. Um 10 h ging ich zur Huber, dann zu Fábrinyi, welcher morgen abreist und dessen Sohn bei Johann Liechtenstein als Kadett schon assentiert ist. Ich bat ihn, mir Käse und Slivovitza zu schicken, welches er mir zusagte. Ging zu Klimbke und bekam durch die Rodler (?) ein Billett von Therese, worin sie mir von dem Sturme schrieb, welchen sie wieder mit ihrer bösen Mutter hatte. Ich schrieb ihr und empfahl ihr Mut und Selbständigkeit. Dann schrieb ich Kárner durch Artner nach Preßburg, dass hier die Sage ist, dass der Fürst nach Preßburg sei, um mit ihm wegen seiner Rückkehr zu traktieren. Nach Mittag war ich bei Maurer, dann ging ich ins Kärntnertor-Theater. Man gab „Glück bessert Torheit“; Kutschersfeld, Fábrinyi und mehrere Bekannte waren da. Nach dem Theater gingen Tonerl und ich gleich in die Redoute. Man gab einen Marinari-Tanz mit Fahnen, von Viganò ein Solo, welcher auch mit der Casentini einen Pas de deux tanzte. Am Ende figurierten sie ein Seeschiff. Das ganze war artig. Nina war mit Rodler und der Salieri, auch Albert war darin. Wir gingen ein Weilchen herum, ich unterhielt mich sehr schlecht und war auch immer missmutig Um 2 h gingen wir nach Haus und ins Bett.
Band 02 (II.), Seite 67r
13.02.1800
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