Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [920]

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Sehr kalt. Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen; ich träumte über den Tod der Huber. Früh debattierte ich mit Kutschersfeld wegen der Leiche und Testament. Später kam auch Klimbke und brachte das Testament um 10 h ging ich in die Stadt zur Huber und machte Anstalten zur Leiche. Kutschersfeld machte mir ein Präsent mit dem blau lackierten Tisch. Dann ging ich zu Fábrinyi, zu Klimbke, der mich in den Redoutensaal führte, wo ich die Probe zum Fahnentanze und die Zubereitungen zum Feste der Kaiserin zum Geburtstage ihres Gemahls ansah. Mittags war ich äußerst über Theresens Schwatzhaftigkeit aufgebracht; die stimmt meine düstere Laune ganz um. Nach Mittag ging ich ins Haus und hörte da den Verlust der freien Apotheke. Dies kränkte mich sehr. Ein trauriger Vorbote, dem noch … vielleicht gar der Verlust des Dienstes folgen werden. Abends war ich noch bei Czech und erfuhr die Bestellung des Quartiers der Barany, welches mir angenehm war. Brandl machte mir auch einen Besuch. Abends war ich im Burgtheater, Kutschersfeld, Therese und Anhang waren auch da. Man gab zum zweiten Mal das „Billett“ und zum ersten Mal „Das Gedicht“ von Falk. Etwas Schlechteres hat man noch nie gehört, aber auch mir hat etwas so im äußersten Grade missfallen. Therese machte mir auch Verdruss und so hatte ich einen sehr traurigen Abend.
Band 02 (II.), Seite 67r
12.02.1800
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