Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [9185]

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1822
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Ein schöner, warmer Tag, nach Mittag trübte es sich, ein Sturm erhob sich, regnete wenig, blieb aber kalt, windig. Im Burgtheater „Turnier zu Kronstein“, Rüger als Knappe Stürmer, Im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien „Timur“, im Josephstädter Theater zum letzten Mal die beiden Stücke der Eröffnung. Früh quälte mich der Hörr wegen 60 fl., dann kam Sachs, Tschernohlawek. Arbeitete, später zu Ball, wegen Taffet für die Nany auf den Kohlmarkt. Mittags bei Wohlfarth mit Kridl, Koch, welche die Szene der Weissenthurn referierte. Nach Mittag in den Garten, Reimann, Fieglmüller, Dessauer, die Störk Lotti, Benedetti, Reinl, Caminada mit Wessely, Besenböck; waren alle zusammen in der Hütte, lachten, sprachen von der Aufkündung des Anschütz, seinen Sottisen gegen die Direktion, seinem nachlässigen Spiel im „Cid“, dass er die Worte „Man kann mich auf mein Leben unglücklich machen; aber meine Ehre lasse ich mir nicht rauben !“ in die Loge donnerte, von dem Sturm der Weissenthurn am Freitag in der Probe der „Erinnerung“, weil man ihr die Rolle des Franwell (?) in „Taubstumme“ sandte; sie sagte dem Dietrichstein „Sie ruinieren das Theater, misshandeln alle !“
Band 10 (X.), Seite 61r
06.10.1822
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