Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [918]

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Kalt und trocken. Früh plauderte ich mit Kutschersfeld über unsere Leiden, dann arbeitete ich bis Mittag. Mein Bruder schlief nicht zu Hause und war im Ball. Zu Hause habe ich die summarischen Kosten von 1799 ausgearbeitet. Mittags 12 h ging ich zu Klimbke. Therese fand ich mit Nina und Rosalie auf der Bastei, wohin Klimbke, Klingmann und ich gingen; wir spazierten zusammen. Therese war bei der Traun; sie will sich Mühe geben, sie mit der Ducrez bekannt zu machen und so den von der Fürstin vorgeschlagenen Weg einzuleiten. Ich habe keine gute Hoffnung; wir können und werden nicht glücklich sein. Da wir nach Hause kamen, machte die Alte wieder Übungen in ihrer Bosheit und verbitterte mir das Essen. Nach Tisch ging ich gleich, auch Therese und Nina gingen zu Quarin; ich begleitete die Mädchen zu ihm. Im Tor begegnete mir der Lewenczer Inspektor Fábrinyi, welcher mir von Siess einen Brief brachte, worin er mich anwies, den Kauf von zwei Schiffen zu berichtigen; dann ging ich gleich zum Wilden Mann in seine Wohnung und fuhr mit ihm zum Schiffmeister Seiler in die Leopoldstadt. Der Akkord wurde geschlossen. Wir fuhren zurück und am Gasthof begegnete mir Czech. Mit diesem fuhr ich nochmals in die Leopoldstadt, um Quartier anzusehen, welches aber nichts taugt. Den Abend blieb ich da und nach 9 h ging ich nach Hause und ins Bett. Therese schickte ich heute Bärenpratzen.
Band 02 (II.), Seite 66v
10.02.1800
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