Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [9171]

9171
1822
9
22
In der Früh Nebel, dann heiter. Im Burgtheater „Gasthaus zur goldenen Sonne“, Lustspiel in 4 Akten, von Clauren, missfiel. Im Kärntnertor-Theater „Die Gefangene“, „Margarethe“. Im Theater an der Wien das Pferdespektakel „Timur, der Tatarenkhan“, romant[isches]. Melodram in 3 Akten, übers[etzt] von Seyfried, Mus[ik] von Seyfried. Um ½ 6 kam ich an, fand mein liebes Weib im Bett, zog mich aus, um zu ruhen. Wir plauderten ein paar Stunden, die Nany kam auch heraus; mit Therese beim Augenarzt Jäger, der ihr Besserung versicherte. Dann fing ich an, manches in Ordnung zu bringen. Therese teilte die kleinen Geschenke aus; meine ganze Reiserechnung samt den kleinen Geschenken beträgt 663 fl. 21 x. Therese gab ich ein schönes Nadelbüchsel, ein Messer und ein Besteck. Ich schrieb an den Grafen und mein Tagebuch. Wohlfarth und Kridl besuchten mich vor Tische. Speisten mit Nany auf dem Balkon und fuhren dann gleich in den Garten. In den Garten kam Wohlfarth, bekam ein Tarockspiel, 1 fl. 40 x, sie und Tony Nadelbüchseln, 1 fl. 30 x, August Barbiermesser 1 fl.. Dann fuhren wir in den Prater, die Pirutschfahrt des Kaisers mit Alexander zu sehen; sie speisten im Lusthaus. Später kamen Aspelmayer mit Marie, Rösner mit Familie und Fux, dann Kridl. Dann nahmen sie im Zelt eine Jause. In die Stadt, ich ging ins Kärntnertor-Theater, leer. Sprach Kike, dann ins Bett, war sehr müde und schläfrig. Während meiner Abwesenheit brachte Kreisel die letzten 2 Tableaux, 50 fl..
Band 10 (X.), Seite 59r
22.09.1822
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b