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1822
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Maria Schnee. Regen, trüb. Im Burgtheater „Essex“, mit Anschütz, Rutland Sophie Müller von Mannheim, neu engagiert. Im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“; Sigl von München als Königin der Nacht, Sontag von Prag als Pamina, Tamino Jäger. Im Theater an der Wien „Hässliche und Schöne“, Maurer und sie von Stuttgart zum letzten Mal. Um 7 h wegen Grafen zum Kleiner, sprach Kike. Früh 9 h zur Einsegnung von Simon Georg Sina in der griechisch nicht unierten Kirche zur Hl. Dreifaltigkeit; langweilige Funktion von 2 Stunden, Reden in griechischer und walachischer Sprache, im ganzen nicht feierlich. Die ganze Familie war da. Sein Leichnam, welcher seit gestern offen in der Kirche stand, wurde um 11 h mit großer Begleitung nach Rappoltenkirchen abgeführt. Alle bekamen Kerzen. Hitze und Gestank waren gleich groß. Schrieb zu Hause an Therese und den Grafen, speiste mit Jungmann im Igel, Kike mit. Dann zur neuen Kanonenbohrerei am Kanal, durchs Belvedere in den Garten. [Ins Kärntnertor-Theater], die Sigl ist zu schwach, hat keine Geläufigkeit, holt so oft Luft, dass man bange wird und schleift nur über die Triller. Wurde nach dem 2. Akt aus Galanterie vorgerufen und erschien am Schlusse an Hand der der Sontag, welche recht lieblich sang und spielte. Im Burgtheater sah ich eine Szene mit der Müller, hübsche Figur, gefiel, obwohl ihr Organ nicht klingend.
Band 10 (X.), Seite 55r
05.08.1822
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