Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [9130]

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Warm. Im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien „Wilhelm Tell“, mit Maurer aus Stuttgart. Früh schrieb ich an Hess von Sina wegen Treitschke, an Therese. Dann zur Marie und speisen zum Wilden Mann. Nachher gleich in den Garten, erwartete die Billeteure. Nur 2 kamen, dann Fux mit Anhang, Krieghammer mit den Wollerischen (?), Bandini, Cesari. Die Lembert brachte einen Brief vom Grafen. Spät erst kamen die Reimannischen mit Anhang. Alles war sehr lustig. Mit Haim sprach ich über die Kosten der italienischen Oper und den großen Verlust von den übermäßigen Gagen. Am 13. April wurde die erste italienische Oper – „Zelmira“ – gegeben. Die höchste Einnahme war 3800 fl, und zwar die erste Oper, die letzte Einnahme 3400 fl. Rossini und sie – Colbran – hatten nebst Her- und Rückreise, samt freier Wohnung und garantierten 2 Einnahmen monatlich über 1600 fl. Münze, David nebst allem Obigen auch Einnahmen über 700 fl., Mombelli 666 fl. 40 x, Nozzari 500 fl., Ambrogi 600 fl., Eckerlin 500, Botticelli und Bassi jeder 450 fl. Die Gagen der Italiener samt 800 fl. Zins betragen monatlich 6266 fl., ohne Reisegeld, und nun will man dem Opernchor und Orchester für so viele Plage jedem 25 fl. WW geben, das ist doch schändlich !
Band 10 (X.), Seite 53v
28.07.1822
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