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Trüb, dann sehr heiß; heute ist die Hitze am größten. Im Kärntnertor-Theater letztes Konzert des Flötisten Drouet von Paris, dann „Alle fürchten sich“ und ankreontisches Divertissement des Taglioni. Im Theater an der Wien „Käthchen von Heilbronn“, die Maurer von Stuttgart, er der Strahl. Früh arbeitete ich zu Hause, schrieb an den Grafen und Therese, welcher ich ihre Schwärmerei für Hruschka und Fanny verwies. Sprach Botta, aß mittags allein. Nach Mittag zur Ball, in den Prater mit Kridl, erwarteten den Leichenzug des FZM Jerome Colloredo, welcher erst nach 6 h von der Landstraße ankam, geführt vom Stadtkommandanten FZM Sommariva, ad latus Louis Liechtenstein, Coburg, Hessen-Homburg, Bakony; 12 Kanonen, gefeuert wurde im Prater. Hitze und Staub waren gleich unerträglich. Was die Mannschaften und der Mann im blanken Harnisch mag ausgestanden haben, wünsche ich nicht zu erfragen. Die Generaldechargen geschahen vis-à-vis von den Kaffeehäusern. Der Prater war voll von Menschen und Equipagen. Um 7 h ins Kärntnertor-Theater, sehr voll. Dieser hohe, impertinent blonde Drouet entzückte und überraschte, es schien, als ob 3 bliesen. sprach Kupfer und Ball, dann müd ins Bett. Der Herzog von Cambridge kam hier an. In Madrid sind des Königs Garden zusammengehauen worden, ist eine in Madrid selbst ausgebrochen; der König verloren. Diese Revolution nimmt den Gang der französischen.
Band 10 (X.), Seite 53v
25.07.1822
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