Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [9107]

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1822
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Ein heisser Tag mit Sturm, Staub zum Ersticken. Im Kärntnertor-Theater „Zelmira“, im Theater an der Wien „Vier Temperamente“, Maurer und sie von Stuttgart. Mein gutes Weib gab mir zum 52. Geburtstag 12 weiße Sacktücher und 2 Gilets, welche mich herzlich freuten. Die kleinste Gabe von ihr macht mir so viel Vergnügen. Der Morgen war noch ruhig. Wir frühstückten mit Reinl, Andres, Mayer in der Hütte, nach 7 h in die Stadt, zur Ball. Arbeitete zu Hause, ordnete für morgen an. War bei Sina wegen den 3 Widdern, konzipierte eine Schrift an den Kaiser. Fuhr um 1 h in den Garten, aß mit Therese allein. Wohlfarth schickte eine Windtorte mit Obersfaum und 2 Bouteillen Himbeersaft, die Reimann schickte uns Lungenbraten und Guglhupf, da waren wir reichlich versehen, nur die Hitze plagte uns, und der Staub. Abends kamen die Reimannischen mit dem Verwalter Pollack vom Weinzierl-Hofe des Ehz. Ludwig welches mich sehr freute, und sonst die gewöhnliche Gesellschaft. Von der Galerie sahen wir das Begräbnis eines Obersten vom Fuhrwesen, welches ein Regiment begleitete.
Band 10 (X.), Seite 51r
05.07.1822
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