Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [9103]

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1822
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Windig, heftiger Nebel. Im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Schweizermädchen“; David ist unpässlich, sonst wäre „Zelmira“. Im Theater an der Wien „Käthchen von Heilbronn“, Maurer und sie von Stuttgart gefallen nicht sehr. Nach dem Frühstück mit Andres in die Stadt, zur Ball. Ordnete zu Hause meine Bücher, zahlte, expedierte mehrere Geschäfte. Gegen 12 h zur Armassi, zum Bau des Josephstädter Theaters, der Dachstuhl ober der Bühne steht schon, die Maurer werfen an. Dann zur Vladár und in den Garten speisen. Therese bekam heute ein Direktionsdekret vom 21. Juni, dass sie bis Ende April 1824 ihre kontraktmäßigen 2000 fl. fortbezahlt bekommt – da ihr doch am 1. Mai 1823 3000 fl. zugesichert sind ! – und dass dann wegen ihrer normalmäßigen Besoldung der Vertrag vorzulegen sei, was wieder lästige Schreiberei verursacht. Wir aßen trotz dem Wind allein in der Hütte. Zum Kaffee kam der seltene Gast Schießl, dann Kridl, Jeanettl, Caminada, Fux, Aspelmayer, Dessauer mit der Charlotte Müller und ihren Mädchen. Alles blieb bis 9 h; zum Schluss ärgerte mich der Lump Hausmeister, welcher betrunken um 10 h nach Hause kam. Rindfleisch statt 22 ½ jetzt 20 x.
Band 10 (X.), Seite 50v
01.07.1822
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