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Ein schöner Morgen. Im Burgtheater „Hussiten“, im Kärntnertor-Theater „Blaubart“, im Theater an der Wien „Eiserne Jungfrau“. Im Garten, wie sonst mit Reinl Frühstück, schrieb an den Grafen, welcher heute mit Rudorfer nach Piestyan reist, schickte die Wollmuster. Schrieb von der Untersuchung der Mädchen des Kaunitz, welche Karte (?) hatte, von der Luppi, Schilling, Rothmüller, Laher (?), welche nach und nach im Polizeihause waren, von ihrem Aushalten etc. Die Sepherl brachte die Zettel. Wir speisten mit Reimann, ihr, Pölt und Kanonier Steiner in der Hütte. Nach Mittag kam große Gesellschaft; hörte, dass kein Schauspieler ohne Erlaubnis Gastrollen spielen darf, dass alle den 28. Juli hier sein müssen oder für jeden Tag 100, 50 oder 30 fl. Strafe zahlen müssen, welchen sie länger ausbleiben. Treitschke kam an Pfersmanns, Haim an Hubers und Wagner an Pixis Platz, und mehr dergleichen Veränderungen. Zuerst kam die Wohlfarth – August ist in Gablitz –, Armassi, der Spielangeber Schönfeld, Cesari, die Bandinischen, Hassaureck, Seitz etc., gewöhnliche Unterhaltung. Csiba erzählte mir, dass sie heuer um 23 Zentner weniger Wolle machten, dass Vinzenz in Liechtenstein, dass morgen die Interessen gezahlt werden, welches ich dem Jungmann sagen ließ, welcher vor Tische da war und zu dem sehr kranken Ullmann nach Hietzing ging. Diesem sind schon die Füße geschwollen. Eine Partie spielte noch in der Laube, als ich schon im Bette lag.
Band 10 (X.), Seite 49r
23.06.1822
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