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Vom Garten fuhren Seitz, Wohlfarth, Reimann und ich um 6 h nach Baden, mit Janschky, zahlten 14 fl. Stiegen nach 8 h im Doblhof ab, sahen den hinteren Trakt, Engelsbad, Kapelle, fanden Kornhäusel mit Baron Charles Doblhoff, welche uns nach der Weilburg folgten. Kornhäusel führte uns in alle Abteilungen und Gemächer, angenehm, bequeme Einteilung, viel Wohnung. Bschaidner malt eben den großen Saal. Um 11 h auf Vogts (?) und Doblhoffs Vorschlag nach den Brunnstuben; in der Mittagshitze keine sehr angenehme Promenade von 2 Stunden. Das Wasser hat einen Fall von mehr als 40 Klaftern. Nach 1 h kamen wir ermüdet und erhitzt zum Hirschen, speisten da. Nach Mittag führte uns Welzers Inspektor ober der Schießstatt in sein Presshaus, Salettl und Weingarten; schöne Aussicht nach Hornstein, Pottendorf, Neustadt etc. Zum Scheiner, Doblhoffgarten, sahen das Dach für die Kaffeetrinker, die neuen Arreste, tranken Kaffee, fanden die Zwettling und gingen durch die Mühl- und Berggasse zum Hirschen. Fuhren um 7 h nach Wien, der unerträglichste Staub quälte uns. Therese erleuchtete den Turm, welchen wir schon von Crispin Pollitzers Kreuz – 1547 erbaut – sahen. Die Reimann, Leni mit Anhang, warteten unser, plauderte, hörten, dass die Antoine mit der Etzelt da war, sich gut unterhielt. Pepi war und schlief bei uns. Im Burgtheater „Wunderkasten“, im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Joconde“, im Theater an der Wien „Thorwaldo und Dorliska“; in Baden „Neugierige Ehefrau“, „Witwer“.
Band 10 (X.), Seite 46r
04.06.1822
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