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Pfingstsonntag. Warm, der Abend war sehr schön, still, angenehm. Im Kärntnertor-Theater Akademie für die Wohltätigkeit, Anschütz und die Weber deklamieren, die Eckerlin singt eine Arie aus „Donna del lago“ und auf Deutsch die Romanze des Pagen aus dem „Figaro“. Früh bekam Therese Plage von Winden, ließ Fechner rufen, hatte anhaltend Schmerzen und musste im Bett bleiben; dass Therese liegen muss, verstimmte mich ganz. Ich schrieb an den Grafen, dass Rossini bis 20. Juli bleibt, an Traubenberg wegen Anschlages von Reimanns Haus. Mit Reimann und Fitz (?) zur Waage speisen, dann zusammen in den Garten. Dorthin kamen Wohlfarth, die Mollnerischen, Fink, Seitz, Biedenfeld und Spitzeder. Alles unterhielt sich gut, Zank im Spiel bis zur Schlägerei. In der Akademie war leer; die Eckerlin sang die deutsche Romanze nicht gut. Therese fand ich gottlob viel besser.
Band 10 (X.), Seite 44r
26.05.1822
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