Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [9065]

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1822
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Veränderlich, nach Mittag wurde es kühl. Im Burgtheater „Don Carlos“; Becker von Frankfurt zum letzten Mal. Im Kärntnertor-Theater „Zelmira“, im Theater an der Wien „Liebe zum Abenteuer“. Durch Balassa schrieb mir der Graf, dass ich ihm schreiben möchte; meine Briefe sind sein einziger Trost. Früh arbeitete ich zu Hause, in No. 361, schrieb dem Grafen. Kridl und die zwei Mozeltischen speisten mit uns. Nach Mittag in den Garten. Jeanettl, welcher Therese ein seidenes Tüchl, 5 fl., gab, fuhr mit Therese, der Nettl und Liesi Motzelt hinaus. Seitz und Wohlfarth kamen. Ich ging ins Theater an der Wien, hörte, das Buch des „Freyschützen“ sei nicht zensuriert. Dann ins Burgtheater, Becker von Frankfurt missfiel, wurde aber dennoch vorgerufen; Koberwein als Posa, sehr manieriert, Löwe als Elisabeth, Hruschka als Eboli, sah sehr gut aus. Der Kettel brachte ich Rosen, welche sie wieder verschenkte.
Band 10 (X.), Seite 44r
24.05.1822
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