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Heiter, sehr warm. Im Burgtheater „Mädchen von Marienburg“, im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „Corradino – Bellezza e cuor di ferro“, Semiseria in 2 Akten von Rossini; im Theater an der Wien das Gestrige. Früh kam Tschernohlawek und erzählte mir mehrere Infamien des Grafen; wie schmutzig handelt er ! Die ganze Sippschaft samt dem Garten lebt und zahlt er. Den Vormittag beim Grafen, Lebel wird erwartet. Der Kunn (?) von Falkenstein brachte mir 6 Eimer Wein à 37 fl.. Dräxler, Agnes und Schießl, welcher auszieht, speisten mit uns. Nach Mittag auf den Markt, dann mit Therese und Lebel ins Kärntnertor-Theater, 1. Galerie, unerträgliche Hitze und Langeweile bis 11 h. Der 1. Akt ist erträglich und alle wurden gerufen, er dauerte bis ½ 10 h; der 2. Akt sind Wiederholungen, vermeidbar (?) lang sind die 3 Teile der Arie der Mombelli. Am Schlusse konnten die Protekteurs es nicht dahin bringen, dass jemand gerufen wurde; allgemeines Missfallen. Im Hause fand Therese einen niedlichen Hut von Polborn. Erstes Feuerwerk im Prater von Müller, gelingt das erste Mal.
Band 10 (X.), Seite 41v
07.05.1822
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