Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [900]

900
1800
1
23
Schnee und dabei großer Kot. Früh kam Kutschersfeld und klagte über das so undankbare Weib, die Huber. Ich bin traurig, dass ich ihn nur bedauern kann. Vor Mittag arbeitete ich zu Hause, dann ging ich zu Lampl und Klimbke. Bei Tische waren wir allein; die Mama lag. Bis 4 h blieb ich im Hause, dann ging ich ins fürstliche Haus, besuchte Fajt, erhielt von ihm eine recht niedliche Dose für Therese, dann sagte er mir auch, dass Svoboda als Kassenadjunkt angestellt sei und vom Hofe die Gelder zur Vollstreckung der vorgesetzten Zahlungen wirklich schon eingetroffen sind; welche Beruhigung für uns beide, für Therese und mich ! Ich ging gleich zu Therese, gab ihr die niedliche Dose und erzählte ihr das Geschehene; sie freute sich mit mir. Abends ging ich ins Kärntnertor-Theater. Man gab „Die seltsame Audienz“ zum zweiten Male und „Fantasma“. Das Stück ist von Lippert und wirklich artig. Er wurde – welch seltene Ehre ! – am Ende vorgerufen; das wird ihn zum halben Gott schaffen ! Nach dem Stück ging ich zu Lampl und vor 10 h mit dem Bruder nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 63v
23.01.1800
Copyright © 2024 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b