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Sturm und Regen; mittags heiterte es sich aus, der Wind bleibt heftig. Im Burgtheater „Turnier zu Kronstein“, Dlle. Bandinis 1. Gastrolle. Im Kärntnertor-Theater „Alexis“ mit der Demmer, „Margaretha von Catanea“, im Theater an der Wien „Armida“. Therese gab mir beim Erwachen 6 Halstücher aus Batist, dann kamen Gratulanten, trotz des schlechten Wetters. Den Vormittag beim Grafen. Mittags sollten wir beim Reimann sein, aßen aber zu Hause mit Jungmann und Michel, Dräxler blieb weg. Von der Aspelmayer Marie bekam ich einen blauen Brustschal mit schöner Bordüre, ein schwarzes Seidentüchel, Brieftasche, Hosenträger, kleinen Beutel; von Wohlfarth Punschessenz, Bavarois, Likör und eine Dose mit Glasdeckel. Ich plauderte lange mit Michel, sprach Kike. Ins Kärntnertor-Theater, nicht voll, das Ballett gefällt sehr. Blieb bis nach dem 2. Akt, dann ins Burgtheater Fand viele Gönner der Bandini, sie wurde nach dem 3. Akt und am Schlusse gerufen. Ihr Sprechen durch die Nase, ihr überladenes Augenspiel machte, dass sie mir nicht gefiel. Sie dankte in Bildern, sprach vom Blümlein des Vertrauens etc. Therese war bei Moser, ich brachte ihr Gefrorenes und Bäckerei, zahlte auch jenes für die Moser.
Band 10 (X.), Seite 35r
19.03.1822
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