Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [896]

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Neblig, aber nicht kalt. Früh arbeitete ich bis 10 h, dann ging ich zum Gönner. Dann zu Klimbke wegen Redoutebillets; ich erhielt keine; Pfersmann gab mir eines, aber nur eines. Haim, Klimbke und ich verabredeten eine Spekulation; wir gingen zum Vetter Jahn (?), ich verlangte das Notwendige und erhielt alles. Bei Tische wurde heute alles still abgemacht, Nina speiste nicht zu Hause. Geyersperg versicherte mir, dass die Grassalkovich mit dem Fürsten wegen meiner Verbindung gesprochen habe, und der Fürst ihr zusagte. Auch Kutschersfeld schrieb mir dies zu den Gassmannschen hin; ich kann aber über nichts mehr froh sein. Nach Tische unternahmen Klimbke, Haim und ich unser großes Geschäft; es gelang. Nach Vollendung ging ich ins fürstliche Haus, zu den Jungfern, Stessel, Burgerth; dann ins Kärntnertor-Theater „Iphigenie“; es gefiel nicht sehr. Ich plauderte mit Saal und Jaquet. Nach dem Theater ging ich gleich in die Redoute; es war angenehm. Gleich beim Eintritt kam ich mit Mama, Nina und der Rosalie zusammen. Das Weib konnte ich nicht ansehen, weil mich Fajt und Stessel versicherten, dass sie auf Schleichwegen beim Fürsten unsere Verbindung hinderte. Die Redoute war ziemlich voll. Mich neckten einige Masken und gaben mir Bêtisen (?). Ich sprach und soupierte mit Klingmann, der Traun, Stessel, Kühnel, Fuchs, Fajt, Burgerth. Um 7 h führte ich die Mama nach Hause und folgte dann auch. Ich schlief nicht gut.
Band 02 (II.), Seite 62v
19.01.1800
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