Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [893]

893
1800
1
16
Erste Redoute. Nass, kalt und neblig. Bis 9 h arbeitete ich, dann fuhr ich zur Huber, wegen Misshandlung ihrer Schwester; hernach aber zu Fritsch und Klimbke. In der Theaterkasse gab mir Klimbke 3 Redoutebillets; 2 gab ich meinem Bruder und der Muhme, das andere dem Seiler. Um 10 h fuhr ich wieder nach Hause und arbeitete bis 12 h. Mittags Gäbs bei Theresen gewaltigen Verdruss zu der Redoute; sie erzürnte mich recht sehr. Endlich versprach ich ihr, nicht zu gehen und so kam alles wieder in ordentliche Geleise. Um 5 h ging ich ins Haus, von da zu Lampl, wo ich mich den Abend angenehm unterhielt. Um ½ 10 h ging ich nach Hause; düster und traurig. Therese war heute bei der Traun, die ihr einen Brief von der Szilinska vorlas; sie schrieb, dass der Fürst unsere Verbindung unmöglich zulassen kann; dies machte mich denken und ernst. Vielleicht um uns zu trennen, will er mich ganz von Wien weggeben; der Schlag könnte mein Dasein enden. Mein Bruder ging in die Redoute und ich war allein.
Band 02 (II.), Seite 62v
16.01.1800
Copyright © 2024 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b