Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [8926]

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1822
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Trüb. Im Burgtheater „Revers“ im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Zigeunerin von Derncleucht“, Melodrama in 3 Akten mit Chören, Gefechten und Tanz, aus dem Französischen von Biedenfeld, Maschinen von Roller. Den Vormittag beim Grafen, sprach mit Galba und hörte, dass bei der gestrigen Sitzung leider gar nichts bestimmt wurde. Wie wird das enden ! Mittags mit Therese bei Wertheimer mit Hieke und Corda, erst um ½ 4 h ins Theater an der Wien; [das Stück] missfiel. Gestern stiess in „Armida“ die Schütz dem Jäger – weil er das Duett mit ihr nicht italienisch repetierte – den blechernen Handschuh ins Gesicht, dass er blutete. Heute wurde sie beim Auftreten ausgezischt, stand eine Weile und wischte sich eine Träne; wie bübisch ! Das Ganze langweilte sehr, das Sprengen der Höhle zum Schlusse war nicht ohne Wirkung. Ich plauderte mit Seitz, Michel, Neumann, Kupelwieser etc. Heidtel schrieb mir, meine Schwester sei besser.
Band 10 (X.), Seite 25v
05.01.1822
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