Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [891]

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Feucht und neblig. Meine Wäsche rangierte ich und teilte selbe ein. Früh und vormittags arbeitete ich sehr fleißig, düster und ernst war ich den ganzen Vormittag: Ging ins fürstliche Haus; um 12 h ging ich in die Theaterkanzlei; da ließ ich mir erzählen, wie es in der gestrigen Redoute zuging. Drei Viertel der Gesellschaft waren Männer, Damen waren wenig und noch weniger schöne, von Masken nichts Besonderes. Außer den Menuetten von Saurau und der Colloredo wurde nicht getanzt. Klimbke und ich plauderten zusammen von unseren Aventuren; wir versprachen einander hilfreiche Hand. Bei Tische gab es ziemlich Unterhaltung, nach Mittag bis 5 h spielte ich mit der Mama. Dann ging ich zu Stessel, wo Kühnel und Sekretär Lex waren. Stessel sagte mir, dass mich der Gönner bei Zichy und Franz Esterházy besonders empfohlen hätte; ich bin aber schon so schüchtern gemacht, dass ich fürchte, dies wird mir mehr schaden als nützen. Abends war ich im Burgtheater, im Parterre, teils auf dem Theater. Man gab „Jolantha“; es war sehr voll. Im Parterre kamen mein Bruder und ich zusammen; wir gingen nach Hause und gleich ins Bett.
Band 02 (II.), Seite 62r
14.01.1800
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