Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [890]

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Kalt. Früh und vor Mittag bis 12 h wurde gearbeitet, dann fuhren Kutschersfeld und ich in die Theaterkanzlei. Wir wollten den Redoutensaal sahen, welcher aber schon gesperrt war. Wir sahen die Schauspielergalerie an, und dann fuhr er wieder nach Hause. Bis 1 h blieb ich in der Kanzlei, dann gingen wir zu Klingmann speisen. Wir fanden da eine Mad. Höler (?) und den Arzt Eckhart; unsere Unterhaltung war angenehm und aufgeweckt. Nach 4 h empfahl ich mich und ging in die Klepperställe; bis ½ 11 h war ich da; wir unterhielten uns angenehm und gut. Meinen Bruder fand ich schon schlafen. Heute ist die so viel Lärm machende freie Redoute. Ein Polizei-Tax (?), der Lohnkutscher und Sesseltrager fanden meinen größten Beifall. Die Redoute focht mich so wenig an, ich hatte keine Neigung, selbe zu sehen. Meine Mutter schickte mir heute 9 neue Hemden, recht fleißig gemacht. Meine heutige Unterhaltung machte mir einen frohen Tag; die Nacht war nicht sehr ruhig: Träume und Aufwallungen machten mich oft wach.
Band 02 (II.), Seite 62r
13.01.1800
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