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Wie gestern, nicht kalt. Der Tag ist der letzte unseres freien Eintrittes in den 3 Theatern; fatale Änderung !! Im Burgtheater neu einstudiert „Heimliche Heirat“, Lustspiel in 5 Akten von Schick (?), im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien letztes Ballett, Einnahme der Kinder „Opfer kindlicher Liebe“, „Berggeist“, Schlusstableaux aus allen Balletts. Den Vormittag beim Grafen, mit ihm an die Wien, er wählte sich den Parterre-Sitz No. 127, sprach dann mit Pálffy, wegen Despotismus, dass man vom Parterre in keine Galerie gehen kann, dass man seinen Sitz nicht vergeben kann, etc.; versprach Abstellung. Von Härtl 12 Paar Handschuhe und Potpourri. Mittags mit Therese, welche heute den „Freischützen“ in der Theaterloge ansieht, allein, Neumann kam nicht, brachte auch das versprochene Freibillett nicht. Therese brachte ich von Percal Bandeln für 4 fl. Nach Mittag in die Theaterkasse, zu Kike. Plauderte mit Hoffmann, spielte. Dann zum Valete ins Kärntnertor-Theater, fand Kettel, Seng und Freytag; unangenehme Empfindung. Therese unterhielt sich mit der Schröder, Waldmüller und Unger; alle nahmen von der Loge Abschied; die Sängerloge wird nun Direktionsloge. Nach der Oper fingen die Handwerker zu arbeiten an; 7 neue Logen werden im 3 Stock gemacht, dort sind dann 10 Logen zu 1100 fl. Münze.
Band 10 (X.), Seite 21r
30.11.1821
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