Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [879]

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Kalt. Früh und vor Mittag arbeitete ich ununterbrochen, schrieb Siess zum Neuen Jahr. Liebisch besuchte mich; mit diesem ging ich um ½ 12 h in die Stadt ins fürstliche Haus. Dann in die Theaterkanzlei, wo ich Freibilletts für das Theater schreiben half. Nach 1 h ging ich zum Speisen. Therese war bei der Traun, sie versprach ihr, sich für uns zu verwenden; möchte es doch bald werden, denn in der Nacht habe ich keinen Schlaf und am Tage keine Ruhe zum Arbeiten ! Nach Tische kam mein Bruder. Er ging mit einem Billett zum Fellner; ich zum Gönner; er sagte mir, wegen Braun sei es noch nicht richtig, Carl Zichy wolle rangieren, vielleicht geschieht auch noch etwas anderes; Gutes kann nicht mehr geschehen, daran zweifle ich schon. Abends war ich im Kärntnertor-Theater, da kamen Escherich, Mayer, Pfersmann. Wir sprachen vom Theater, der Ökonomie, der Abdeckung des Podiums mit grünem Zeug. Dann ging ich mit Mayer ins Burgtheater „Griselda“. Ich sprach und küsste Therese, das gute Mädchen, dann gingen wir zusammen ins Kärntnertor-Theater „Die beiden Figaro“; ich unterhielt mich wenig. Am Ende kam Klimbke; wir soupierten etwas beim Klapper (?). Ich gab ihm 10 fl. vom Gönner für Austeilungen; halben Wegs begleitete er mich nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 60r
02.01.1800
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