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Trüb, Regen. Im Burgtheater „Der Geizige“, 1. Gastrolle von Thürnagel, Regisseur von Mannheim. Im Theater an der Wien zum 1. Mal „Gespenst auf der Bastei“ von Meisl, mit Raimund. Den Vormittag beim Grafen. Kridl kam mit Tränen und gab mir das Dekret vom Vesque, worin der Kaiser ihn ohne alle Pension entlässt und durch Nittmann (?) alle seine Habseligkeiten – welche er gewissenhaft angeben soll – wegnimmt. Nun ist er ein alter Bettler ! Schrecklich wirkte das auf mich. Ich konnte es Therese nicht schreiben, sondern sagte es dem Wohlfarth, welche nach Tische mit Dienstbot nach Baden fährt, und Ullmann und Jungmann, mit denen ich im Igel speiste und Kridls verzweifelte Lage schilderte. Dann zum Grafen, Kike, ins Theater an der Wien; voll, sehr heiß. Von der Galerie am meisten wurde Raimund empfangen und beklatscht. Im Ganzen fehlte das Assemble. Ich war im Parterre ohne alle Ansprache. Im Regen nach Hause.
Band 10 (X.), Seite 6r
11.08.1821
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