Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [8751]

8751
1821
7
14
Trüb. Im Kärntnertor-Theater „Barbier von Sevilla“, im Theater an der Wien zum 1. Male „Reise durch die Luft“, Posse in 2 Akten von Gleich, Musik von Roser (?). Den Vormittag beim Grafen; er ist etwas besser, alles umlagert und geniert. Bei der Wohlfarth, mittags war Schießl mit uns. Nach Mittag zum Grafen. Gegen Mittag sperrte sich der Urin, ein größeres Katheter lässt sich herein bringen. Man besorgt eine Operation und große Gefahr. Man kann nie ruhig sein. Zu Kike, abends wieder zum Grafen, dann ins Theater an der Wien; Langweilte mich sehr; der Garten des Pálffy in Hernals von Neefe war noch das Beste. Plauderte mit Michel, Römer und Wille, welcher Dienstag nach Graz reist. Heute ist im „Beobachter“ die Nachricht von Bonapartes Tod auf St. Helena, am 5. Mai abends um 6 h an Magenkrebs, an dem auch sein Vater starb. Er wurde geöffnet. Er lag 40 Tage und war bis zum Tode bei sich. Seine letzten Worte waren „tête – armée“. Am 9. wurde er mit den höchsten Ehrenbezeugungen, in dem gesunden Tale, an dem Platze, vor einer Quelle, den er selbst wählte, in einem gemauerten Grab begraben, in grüner Uniform, samt Orden, in 3 Särgen. Herz und Magen sind in Spiritus.
Band 10 (X.), Seite 2v
14.07.1821
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b