Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [875]

875
1799
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Ein rasender (?) Wind und viel größere Kälte als gestern. Früh besuchten mich Sohn und Tochter von der Tischlerin, um mir ihren Neujahrswunsch zu sagen; dem ersteren schenkte ich 5 fl., der letzteren ein neues seidenes Halstuch. Dann arbeitete ich; um 10 h fuhr ich zum Gönner in die Stadt wegen Geld, welches ich auch erhielt; bis 12 h plauderte ich mit ihm. Dann ging ich in die Theaterkanzlei und sah mit dem größten Erstaunen eine dreifache Abänderung: im Burgtheater sollte „Johanna von Montfaucon“ gegeben werden, man gab wegen Ziegler die „Beiden Figaro“; im Kärntnertor-Theater 2. Akt „Molinara“, wegen Simoni „Matrimonio segreto“; dann „Alcina“, wegen Krankheit mehrerer Tänzer wurde „Waldmädchen“ gegeben. Mit Mayer machte ich einen Besuch bei Klingmann. Beim Speisen und nach Tische hatte ich Verdruss mit Theresen wegen des Bancozettels, den sie meinem Bruder gab und den ich zurückgab. Gegen Abend führte ich meinen Bruder bei der Petrowitz auf. Nachher gingen wir ins Kärntnertor-Theater; mir war kalt und ich hatte viel Langeweile. Nach dem Theater fuhr ich mit Kutschersfeld nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 58r
29.12.1799
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