Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [8710]

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1821
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Veränderlich, nach Mittag öfter Regen. Im Burgtheater „Liebeserklärung“, vorher Nachtlager in Granada“. Im Kärntnertor-Theater „Tausch“, „Tanten“, im Theater an der Wien „Don Juan“, Toussaint aus Dresden, die Metzger als Zerline, Haizinger – nun engagiert – als Don Octavio. Früh in die No. 361; die Gräfin reiste ab. Schrieb an Schneid wegen seiner Pesionierung und bestellte ihn zur Übergabe. Dann mit Aigen und Kárner (?) auf eine Stunde in den Garten, es war so schön !. Um 11 h übernahm ich alles von Schneid, er war ganz gelassen. Mittags allein mit Dräxler. Nach Mittag wieder in die No. 361, zahlte die beiden Küchenmädeln aus. Zu Kike und ins Theater an der Wien, dem Muth und ihr verschaffte ich Sitze auf der 2. Galerie. Zum Ersticken voll, unerträgliche Hitze. Die Aufführung war elend, im 1. Akt wurde beinahe jedes Musikstück ausgezischt. Der Don Juan war ohne Stimme, mit preussischem Dialekt, der Don Octavio deklamierte schlecht, nur seine Arie im 2. Akt sang er brav. Selbst die Zerline fiel durch. Im 1. Akt war ich auf der Galerie, im 2. im Parterre mit Kundrath. Die Kupfer kam und erzählte, dass die Hensler in Baden im 48. Jahr an Lungenentzündung gäh gestorben.
Band 09 (IX.), Seite 182v
04.06.1821
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