Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [868]

868
1799
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Außerordentlicher Schnee. Bis 10 h arbeitete ich, dann fuhr ich in die Stadt zu Siess, sprach mit ihm wegen der Steinkohlen, dann auch wegen dem Schritt, den ich beim Fürsten machte, um die schriftliche Erlaubnis des Heiratens zu erhalten. Er hörte mich an und sagte zwar, dass er dieserwegen mit dem Fürsten reden werde, aber ich habe ja Menschenkenntnis … Um 12 h ging ich in die Kanzlei, plauderte mit Pfersmann und Mayer, ging um ½ 1 h schon zum Speisen. nach Tische schrieb ich an Röckl, nach Mittag las ich. Mein Bruder und Maurer kamen, auch Salieri, welcher mit Therese die Arie passierte, welche sie am Neujahrstage bei Hofe singen wird. Abends waren wir allein, wir spielten Saunikel; ich schlief dabei halb ein. Um ½ 9 h gingen wir nach Hause. In der Nacht schlief ich ungewöhnlich gut auf unserem Soldatenlager. In der Nacht und mittags ½ 2 h ging auf der Donau der Eisstoß so ganz unvermutet, dass 3 Menschen ertranken, und alles Obst, Fische und Schiffe zu Grunde gingen. Ein höchst merkwürdiges Ereignis.
Band 02 (II.), Seite 57r
22.12.1799
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