Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [866]

866
1799
12
20
Sehr kalt. Früh um 8 h ging ich schon zum Fürsten, ließ unterschreiben und gab dem Fürsten meine Heiratserlaubnis zum Unterschreiben. Er las selbe, legte sie weg und sagte: „Gut, ich werde sehen.“ Dies machte mich äußerst unruhig. Ich ging dann zu Pauer, er führte mich beim Hofrat Lorenz auf, dieser riet mir, dass Therese sich bei der Szilinska möchte aufführen lassen. Dann ging ich zum Gönner, erzählte ihm alles, auch er ist der Meinung, dass Therese die Szilinska bitten soll. Therese erzählte ich das Geschehene, wir verabredeten, dass sie morgen zur Gräfin Traun gehen und sie bitten wird, sie bei der Szilinska zu empfehlen. Bei Leyrer kaufte ich Kalender für Nina, Therese und Röckl. In der Theaterkanzlei hörte ich die Probe vom „Neuen Jahrhundert“, dann gab’s wieder Theatraldisput zwischen Mayer, Pfersmann und mir. Bei Tisch legte ich beiden Mädchen ihre Kalender unter die Serviette; sie freuten sich über diese Überraschung. Nach Tisch revidierte ich des Gönners Haushaltsrechnungen. Abends kam wieder mein Bruder, bis nach 8 h blieben wir zusammen bei der Mama. Dann gingen wir nach Hause, mir geschah im geheizten Zimmer so wohl. Ich arbeitete noch etwas, und erst um ½ 10 h legte ich mich ins Bett. Ich schlief besser als vorige Nacht.
Band 02 (II.), Seite 56v
20.12.1799
Copyright © 2024 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b