Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [864]

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1799
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Vormittags arbeitete ich zu Hause, Tonerl schrieb bei mir. Um 12 h ging ich in die Stadt zu Klimbke, welcher mir von dem eben bekannt gewordenen Klassensteuerpatent erzählte. Von Baumann bekam ich den „Hyperboreischen Esel“ zu lesen, eine Satire auf die Gebrüder Schlegel wegen ihres geschriebenen „Athenäums“, welche mich unterhielt. Nina kam von der Probe mit dem Auftrage von Salieri nach Hause, dass Therese eine Arie wählen solle, um selbe bei Hofe am Neujahrstage zu singen. Außerordentliche Freude verursachte dies in der Familie, doch auf mein düsteres Gemüt wirkte es sehr wenig. Nach Mittag kam die Weidmann, beide Urbain und mein Bruder. Mit diesem ging ich ins fürstliche Haus, um mit Krug wegen einem Dienst zu sprechen; dann soupierten wir beim Spöttl und gingen ins Kärntnertor-Theater zu den „Drei Sultaninnen“. Therese sang sehr angenehm und erhielt vielen Beifall. Nach dem Theater begleiteten wir Nina und machten uns dann nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 56v
18.12.1799
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