Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [863]

863
1799
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Sehr kalt und windig. Früh und am Vormittag arbeitete ich zu Hause. Um 12 h ging ich zu Klimbke und lernte dort seinen Bruder, den Oberleutnant kennen. Die Mama lag im Bette, die Tante war Gast und so aßen wir allein. Nach Tische las ich ein Manuskript „Gustav Vasa“ vom Katecheten Zeller (?). Abends kam mein Bruder und wir gingen zusammen ins Kärntnertor-Theater. Man gab die „Hagestolzen“ und „Die beiden Billetts“; im ersteren trat Mlle. Toldt (?) als Margarete auf und würde so ziemlich gefallen haben, wenn nicht das disharmonische Fisteln (?) ihres Gesanges alles verdorben hätte. Von ihrer Partei, aber nur von dieser, wurde sie am Ende vorgerufen. Im Theater beleidigte mich mein Bruder wegen Platz aufheben außerordentlich; Nina kam, ging aber nach dem ersten Stück. Ich plauderte mit Klimbke und mehreren Bekannten; machte mich nach dem Theater gleich nach Hause und ins Bett. Ich lese jetzt die Geschichte von Gustav III. von Posselt.
Band 02 (II.), Seite 56v
17.12.1799
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