Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [862]

862
1799
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Strenge Kälte und heftiger Wind. Früh kam Kutschersfeld, schrieb wegen meinem Bruder nach Preßburg. Ich schrieb dem Stessel, meiner Mutter und Köstler, sonst arbeitete ich bis 12 h. Ging zu Klimbke, wo eben Leseprobe von „Iphigenie“ war. Um 1 h ging ich zum Speisen, wo ich auch meinen Bruder fand, welcher eingeladen war. Nach Tisch las ich die „Iphigenie“. Abends kam der Bruder wieder und wir blieben zusammen bis nach 8 h. Unsere Unterhaltung war sehr einfach, am Ende schliefen mein Bruder und ich ein. Nach 9 h legten wir uns ins Bett; ich schlief bald ein. In der Nacht hatte ich fürchterliche Träume. Ich bin immer so sehr unruhig und düster, fürchte mich außerordentlich auf den Freitag, wann ich mit dem Fürsten reden werde, und bin so wirklich mit meinem Räsonnement am Ende, wenn er mir nicht willfährt. Ich habe so viele Gründe gegen mich !
Band 02 (II.), Seite 56v
16.12.1799
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