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Dichter Nebel. Im Burgtheater „Oheim als Neffe, dann zum 1. Male „Gefallsucht“, Lustspiel in 3 Akten aus dem Französischen, bearbeitet von Costenoble. Im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, Mlle. Wilh[elmine] Schröder als Pamina, im Theater an der Wien „Der Einsiedler im Lerchenwalde“ und „Silberschlange“; gefiel nicht. Den Vormittag beim Grafen, zum Kridl, sprach wegen seinem Aktivstand; Wagner ist provisorischer Verweser. Mit uns speiste Dräxler. Bei Latour Zusammentretung. Da das Defizit 60.000 fl., seine Aktiven zwar 35.000 fl., aber kaum 6000 fl. einbringlich sind, so glauben wir, für die Kasse nichts, für ihn selbst aber alles zu tun und beschlossen, ihm jährlich 1000 fl. zu versichern. Nach Mittag zu Wertheimer, plauderte bis 6 h Dann zu Wohlfarth, fand Gesellschaft, ins Kärntnertor-Theater, hörte das Duett. Die Schröder gefiel sehr, musste 2 Mal repetieren. Dann ins Burgtheater, die Löwe gefiel sehr, das Stück nicht, am allerwenigsten Koberwein. Zum Schlusse wieder ins Kärntnertor-Theater: die Schröder wurde stürmisch gerufen und dankte mit Verbeugungen. Sie hat eine schöne Stimme und ist eine hübsche Blondine.
Band 09 (IX.), Seite 161r
20.01.1821
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