Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [853]

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1799
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Regen und Nebel. Den ganzen Vormittag arbeitete ich. Um 12 h gingen mein Bruder und ich zu Klimbke, nachher mit selbem in die Regierung zum Pauer, mit ihm sprach ich in meiner Angelegenheit, er versicherte mich, mit dem Feldsuperior Pauer zu reden und ihm die ganze Sache so vorzutragen, wie ich sie dem Fürsten erzählte. Nach Tische machten Therese, Nina und ich einen Besuch bei Oeppinger und Klob; überall wurden wir mit besonderer Galanterie aufgenommen. Um 4 h waren wir schon wieder zu Hause. Ich blieb bis 6 h, mein Bruder kam auch. Wir gingen zusammen, er zum Brandl, ich ins Burgtheater in „Epigramm“. Da fand ich Klimbke, Wisenfeld und den Sekretär des Franz Esterházy. Klimbke war äußerst ausgelassen, voll Mutwillen und neckte mich immer, als ob ich schlafen wollte. Er gab mir versiegelt „Das neue Jahrhundert“, Posse von Kotzebue, mit, welche ich zu Hause las, mich aber nicht unterhielt. Nach meiner Beurteilung wird das Stück nichts machen; es fehlt ihm an Neuheit und Interesse. Mein Bruder holte mich ab. Nach dem Theater gingen wir gerade nach Hause, wo ich den neuen Schubladkasten fand, welcher mir gefiel.
Band 02 (II.), Seite 55r
07.12.1799
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