Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [8514]

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1820
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Heiter, sehr kotig. Im Burgtheater „Jungfrau von Orleans“, mit Stich, Assen gab ich Sitze, den Tschepp engagierte ich in die Loge. Im Kärntnertor-Theater „Diebische Elster“, die Loge dem Dietschy. Im Theater an der Wien Konzert der Klara Metzger, Schülerin des Ritters Peter von Winter. Abreise des Grafen, um 7 h zu ihm. Dann mit Therese in den Garten; wir konnten nicht hinein. Auf den Hundsthurmer Kirchhof; der Totengräber erzählte mir, dass er beim Ausgraben der Gebeine Haydns so viele Mühe hatte und dass ihm der Fürst selbst nur 20 fl. gab. Vom 30. Oktober bis zum 10. November blieb der Eichensarg in der Totenkammer stehen. Dem Chirurgen Ferrini gab er nichts. Zum Reimann, engagierten sie in die Loge. Die Moser – ihr 76. Geburtstag –, Kridl, Mayer, Gottdank, Dirzka und Dräxler speisten da, waren sehr lustig, tranken auf der Moser Wohl. Nach Mittag zu Peter, zu Lehner, dann ins Burgtheater. Den Abend hatte Therese die Moser, Trentsensky, Kölbl, Fux und Dini bei sich; ihr war aber nicht wohl, sie musste sich wegen heftiger Alteration legen. Ich ließ ihnen Nuss- und Pomeranzen-Gefrorenes, dann verschiedene Bäckerei für 10 fl. bringen, Therese konnte aber nichts genießen. Ich war abends bei Vladár, fand Pepi krank. Kridl und Wohlfahrt waren heute in Gesellschaft und vermachten nichts.
Band 09 (IX.), Seite 152r
20.11.1820
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