Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [850]

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1799
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Nebel und Regen. Um 5 h war ich auf, arbeitete bis 9 h. Ging zum Fürsten, und als selber zu Hofe fuhr, zur Mama und zur Hofmeisterin gratulieren. Dann zum Gönner, erzählte ihm die erlittenen Kränkungen; ich war in einer schrecklichen Lage. Dann wartete ich wieder des Fürsten bis ½ 12 h. Endlich gelang es mir, mit ihm zu sprechen, erzählte ihm alle Umstände des Geschehenen genau und bat ihn, seine Verehelichungserlaubnis nicht zurückzunehmen. Er sagte mir auch „Das will ich nicht“. Lange und viel sprach ich mit ihm und beruhigt verließ ich ihn. Bei der Mama erzählte ich alles in gedrängter Kürze und freuten uns des guten Ausganges. Nach Mittag ging ich zu Klimbke, um mit Pauer sprechen zu können, welches mir aber nicht gelang. Mit meinem Bruder ging ich abends in Burgtheater zu „Soliman“; dann ins Kärntnertor-Theater, um „Die Unglücklichen“ zu sehen. Gegen Ende der Oper ging ich auf’s Theater zu Theresen; wir plauderten ein Weilchen im Camarin. Nach dem Theater machten wir uns gleich nach Hause. Ich schlief besser, aber immer noch sehr unruhig.
Band 02 (II.), Seite 54r
04.12.1799
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