Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [8470]

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1820
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Dichter Nebel. Im Burgtheater „Beide Klingsberg“, Stich von Berlin als Sohn. Im Kärntnertor-Theater „Otello“, im Theater an der Wien „Verstossene Tochter“, „Waldmädchen“. Früh arbeitete ich zu Hause, in No. 391, sprach Reimann. Mit uns speisten Dräxler und Müller, der von Cambridge – gestern reiste er ab – eine goldene Dose mit 30 # bekam. Nach Tische kam Jeanettl mit der Nachricht, dass ihre Tante Lisette Högel gestern mit 68 Jahren gestorben und sie Universalerbin sei. Sie hofft, 3000 bis 4000 fl. zu bekommen, welches uns herzlich freut. Ich besorgte ihr einen schwarzen Beutel für 10 fl.. Nach Mittag sprach ich wegen Lehner, zu Vladár. Wollte [ins Josephstädter Theater] zu Seligmanns Einnahme „Die Sandbank“, zu voll. In Gesellschaft, sprach von Leitzer (?), von blindem Vertrauen. Dann ins Kärntnertor-Theater, sprach Kridl, Wohlfarth. Da kam auf einmal der kleine Scheiner und sagte, der Nesinger sei im Sterben. Erschrocken eilten wir nach Hause, fanden, dass er ganz im Blute liegt, eine ganze Auflösung, dass das Blut noch immer unter ihm fließt. Ich ließ den Knoll holen, später kam Hermann und um 10 h wurde er versehen. Es ist keine Hilfe mehr. Abends um 6 h hielten Hiertl (?), Knoll und Hermann noch ein Consilium und keiner ahnte etwas ! Welch ein Schlag für den alten Vater ! Ich kaufte Adermanns (?) „Beschreibung Wiens 1619“ und Fuggers „Ehrenspiegel“ von 1668, für 5 und 20 fl., beide freuen mich.
Band 09 (IX.), Seite 145r
07.10.1820
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